1F254 Die Schaffung eines planetarischen, gesamtgesellschaftlichen Volkskongresses und seiner Planungsverwaltung

Die Schaffung eines planetarischen, gesamtgesellschaftlichen Volkskongresses und seiner Planungsverwaltung :

Die Schaffung und Verwaltung der Grundwerte für eine gesamtplanetarische Gesellschaft, das heißt nach der Auflösung von Einzelstaaten, muss in einem globalen System entsprechend global organisiert und lokal verwaltet werden. Die Notwendigkeiten der Menschen müssen in Art und Menge kontinuierlich abgeschätzt werden, um die daraus abzuleitenden Maßnahmen für die Sicherstellung eines hohen, auf den Grundwerten basierenden, Universalen Lebensstandards garantieren zu können. Generell wird die Verwaltung des Gemeingutes gesellschaftlich-partizipativ getätigt. Welche Art von Gütern und Dienstleistungen notwendig sind, wird von der (lokalen) Gesellschaft bestimmt. Pragmatisch gesehen wird diese Information durch kontinuierliche partizipative Erhebungen (elektronisch) erarbeitet. Die Art und Menge an nachgefragten Gütern und Dienstleistungen basieren auf der durch entsprechende Erziehung, Moral- und Wertestruktur entstandenen Prioritäten und Weltsicht, und bewegen sich infolgedessen im Rahmen der entsprechenden Grundwerteskalen und des dadurch definierten Universalen Lebensstandards.

Eine Aufteilung des Planeten Erde in pragmatisch-rationale regionale/lokale Verwaltungseinheiten ersetzt die entwicklungshemmende und konfliktfördernde Zersplitterung in künstliche Einzelstaaten. Je nach komparativen Herstellungsvorteilen[1] werden Güter in entsprechenden Regionen produziert und, wo nötig, entsprechend in andere Regionen transportiert.

Basisdemokratisch durch die Bevölkerung gewählt, kommt einem gesamtplanetarischen Volkskongress und seiner Planungsverwaltung (= Gesellschaftlicher Verwaltungsrat zusammengesetzt aus regionalen und lokalen Verwaltungsräten) unter anderem die Aufgabe zu, die als Gemeingut definierten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens zu garantieren und die notwendigen Grundwerte (und Moralstruktur) gesellschaftlich zu verwirklichen. Gesamtplanetarisch ist der Volkskongress bzw. sein Gesellschaftlicher Verwaltungsrat zudem dafür verantwortlich, dass Güter und Dienstleistungen des Universalen Lebensstandards in ausreichender Menge und Qualität allen Menschen zur Verfügung stehen. Um diese Aufgabe de facto bewerkstelligen zu können, bedient sich der Gesellschaftliche Verwaltungsrat der produktionstechnischen und logistischen Abteilungen, welche von den entsprechenden Fachkommissionen beaufsichtigt werden.

Der Volkskongress und im Speziellen seine Planungsverwaltung (Verwaltungsrat) umfassen somit sogenannte spezifische Fachkommissionen, welche für die Gewährleistung und Umsetzung der gesellschaftlichen Richtlinien verantwortlich sind. Hierbei kommt der Erziehungs- und Ethikkommission die insgesamt wichtigste Rolle zu, da diese unter anderem für die Orientierung und Entwicklung des sozialen und ethischen gesellschaftlichen Fortschritts wegweisend ist, und sich aus den entsprechenden Empfehlungen letztlich alle anderen Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ableiten (zum Beispiel nachgefragte Güter und Dienstleistungen, Wissenschaft und Forschung).

Was die personelle Zusammensetzung des Gesellschaftlichen Verwaltungsrates und dessen Fachkommissionen anbelangt – ebenso wie im Fall der zu wählenden Mitglieder des Gesellschaftlichen Volkskongresses – so bestehen diese notwendigerweise aus Vertretern aller regionaler/lokaler Verwaltungseinheiten. Abgesehen von Fachberatern, welche den Regionalvertretern fachspezifisch zur Seite stehen können, werden die eigentlichen Mitglieder des Rates und der Kommissionen von den regionalen/lokalen Verwaltungseinheiten bestimmt. Dabei müssen sich freiwillig zu meldende Kandidaten einmal alle zwei Jahre einer breiten gesellschaftlichen Debatte in ihren entsprechenden Regionen aussetzen, und sich im Anschluss einer partizipativ demokratischen Wahl stellen, welche die Kandidaten mit einer Zweidrittelmehrheit für sich zu entscheiden haben.

Ein solches partizipativ-demokratisches Entscheidungs- und Organisationsmodell, welches lokal-regionale Prioritäten mit gesamtplanetarischer Verantwortung verbindet, ist fundamental für das Funktionieren einer Global Erneuerten Gesellschaft im Sinne der oben beschriebenen Grundwerte und gleichzeitig Voraussetzung für das Verhindern einer hypothetischen Herausbildung autoritärer Strukturen oder gar von Eliten.[2]

[1] In diesem Zusammenhang bezieht sich „komparativ“ auf ökologische, technische und logistische Parameter und nicht, wie heute, auf Wettbewerbsvorteile (wie u.a. lokale Lohnkosten, Investitions- und Steueranreize).

[2] Nichtsdestotrotz sei darauf hingewiesen, dass die Gefahr eines potentiellen Machtmissbrauchs (etwa mit Bezug auf Prioritätensetzung) oder der Entstehung autoritärer Strukturen in der Anfangsphase einer neuen Gesellschaftsformation am größten ist, nämlich solange die neue gesamtgesellschaftliche Wertestruktur durch Prägung und Erziehung noch nicht vollständig gefestigt ist.