KRIEG, MILITÄRISCHE KONFLIKTE, TERRORANGRIFFE, MORD – Was tun?

KRIEG, MILITÄRISCHE KONFLIKTE, TERRORANGRIFFE, MORD – Was tun?

 Krieg, militärische Konflikte, Terrorangriffe, Mord – können nur ausgeübt werden, weil wir Menschen es zulassen, dass die Waffen dafür hergestellt werden dürfen und damit Handel getrieben wird. Allein im Jahr 2015 schätzt man die Anzahl der Todesopfer von Krieg, militärischen Konflikten und Terrorangriffe auf über 200.000. Dazu kommen nochmal so viele dauerhaft schwerverletzte und behinderte, amputierte, erblindete, lebenslang traumatisierte Menschen und deren Angehörige. Zusätzlich kommen jährlich schätzungsweise weltweit 450.000 Tote durch Mord dazu, davon etwa Zweidrittel durch Schusswaffen. Für die letzten hundert Jahre geht man von einer Gesamtzahl der Opfer von Krieg und militärischer Gewalt von 150 bis 200 Millionen Menschen aus, etwa 25 bis 50 Millionen seit dem zweiten Weltkrieg.[1]

Krieg, militärische Konflikte, Terrorangriffe, Mord – Was braucht man dafür?

Waffen, insbesondere Schuss- und Sprengwaffen.

Wer produziert diese Waffen?

Privatwirtschaftlich agierende Unternehmen der Waffen- und Rüstungsindustrie.

Aus welchen Ländern stammen die produzierten Waffen?

Waffen, insbesondere Kleinstwaffen, werden weltweit produziert, doch die größten Waffen- und Rüstungsproduzenten und Exporteure befinden sich in den USA, Russland, China, Deutschland, Frankreich und England. Diese Ware gelangt entweder legal oder über Drittstaaten und illegalen Handel überall dorthin, wo sie nachgefragt wird.

Warum produzieren diese Unternehmen Waffen?

Um wirtschaftliche Gewinne zu erzielen, das heißt, um sich finanziell zu bereichern. Für 2014 schätzt man den Wert der weltweit verkauften Waffen und Rüstungsgüter allein der 100 größten Rüstungsfirmen auf weit über 400 Milliarden Dollar.[2]

Warum erlauben wir es, dass Unternehmen Waffen und Rüstungsgüter produzieren und damit handeln dürfen?

Weil wir weltweit in einem auf Nachfrage und Angebot basierenden „freien“ Wirtschaftssystem leben, wo eben auch Waffen nichts weiter als eine von unzähligen Waren darstellen. Weil es zu unserem Verständnis von freier individueller Entfaltung gehört, mit allem Handel treiben zu können, was nicht explizit verboten ist. Weil wir sagen, dass es wichtig und prioritär ist, wenn rentable Wirtschaftssektoren Arbeitsplätze schaffen und sichern, Einkommen für seine Teilhaber und Angestellten erzielen, und Steuereinnahmen für den Staatshaushalt generieren – eben auch der höchst lukrative Bereich der Waffen- und Rüstungsindustrie.

Und sonst, warum gibt es diese Nachfrage nach Waffen und Rüstungsgütern überhaupt?

Weil wir eine Welt geschaffen haben, Werte, Ziele, sogenannte erstrebenswerte Notwendigkeiten von uns Menschen, die allzu oft im Privaten wie auch auf Ebene von gesellschaftlichen Gruppen und Staaten zu Neid, Hass, Ab- und Ausgrenzung, erbittertem Wettbewerb mit allen Mitteln, Ausbeutung, Ungerechtigkeiten, sozialen und psychologischen Missständen führt – und damit zur Ausübung von Gewalt, Terror und Krieg, welche die Nachfrage schaffen nach Waffen und Rüstungsgüter aller Art. Zudem hat diese über Jahrhunderte geschaffene Dynamik unserer menschlichen Evolution das gesellschaftlich übergeordnete Argument der Selbstverteidigung im Angriffsfall geschaffen, was immer wieder aufs Neue zu einer absurden Rechtfertigungs- und Gewaltspirale zwischen Angreifern und sich Verteidigenden führt.

Innerhalb des angestrebten globalen Systemwechsels fordert GLOSMO in diesem Zusammenhang etappenweise aufeinander folgende Reformen durchzusetzen:

  1. Enteignung aller privaten Waffen- und Rüstungsunternehmen weltweit und ihre entsprechende Vergesellschaftung (Überführung in Besitz und unter Kontrolle der Zivilgesellschaft)
  2. Verbot von Schuss- und Sprengwaffen im Privatbesitz weltweit
  3. Verbot der Produktion von und des Handels mit tötungsfähigen Waffen weltweit
  4. Härteste Strafverfolgung bei Verstoß gegen obige Verbote

[1] Global Peace Index.

[2] Stockholm International Peace Research Institute.